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Datenlogger in Arzneimittelkühlschränken

25.01.2016 11:31

 

Datenlogger überwachen Arzneimittelkühlschränke
MX-1101 und RTR-501 Datenlogger für Arzneimittelkühlschränke

 

Falsch gelagerte Kühlware kann die Apotheke viel Geld kosten.  Abhilfe schaffen hier moderne Arzneimittelkühlschränke. Sie erstellen Temperaturkurven, lösen bei Stromausfall Alarm aus oder verschicken sogar SMS.

Proteinhormone, Antikörper, Impfstoffe: Laut Lauertaxe (Nachschlagewerk für alle pharmazeutischen Berufsgruppen) gelten etwa 3.500 Apotheken-Artikel als Kühlware, und circa 250 davon sogar als kühlkettenpflichtig. Das ist zwar nur ein Bruchteil des Lagerbestands einer öffentlichen Apotheke, sie sind aber im Handling außerordentlich empfindlich und müssen bei 2°C... 8°C dauerhaft gelagert werden. Kritisch auf ihre Umgebung reagieren vor allem Proteine: schon ein einmaliges Einfrieren kann ihre Struktur so verändern, dass die Wirksamkeit abnimmt oder verloren geht. Zudem können Minusgrade und starke Temperaturschwankungen Haarrisse in Glasbehältern hervorrufen oder Glasbestandteile, sogenannte Leachables, aus dem Glas herauslösen. Sterilitätsverlust und Verunreinigungen sind mögliche Folgen.

Die Apothekenbetriebsordnung fordert in Paragraf 16, dass Apotheken die Qualität der pharmazeutischen Waren bei der Lagerung sicherstellen müssen. Doch wie genau zu lagern ist, dass die "Qualität nicht nachteilig beeinflusst wird", obliegt dem Apotheker.

Für die pharmazeutische Kühllagerung am besten geeignet sind Arzneimittelkühlschränke (nach DIN 58345 [Link zum Apotheken-Wiki]). Sie gewährleisten in allen Fächern eine hohe Temperaturstabilität (Varianz 1°C) von 2°C bis 8°C bei einer Umgebungstemperatur von 10°C bis 35°C Zudem sind sie gegen Einfrieren gesichert und warnen akustisch und optisch, wenn zum Beispiel die Tür zu lange offen steht. Je nach Sicherheitsbedarf kann die Apotheke die vom Hersteller vorgegebene Einstellung verändern, sodass die Warnung früher erfolgt. Auch Stromausfall löst Alarm aus.

Datenlogger sorgen für Transparenz

Außer Pharmazeutika dürfen in einem Arzneimittelkühlschrank lediglich Thermometer gelagert werden. Einfache Instrumente gestatten das Ablesen der aktuellen Temperatur sowie Min-/Max-Werte seit der letzten Rückstellung, einen Überblick über den genauen Lagertemperaturverlauf können sie jedoch nicht geben.

Hier kommen professionelle Datenlogger ins Spiel, die die Temperatur kontinuierlich messen, aufzeichnen und archivieren. Darüber hinaus können sie bei per eMail oder SMS über Alarmsituationen informieren: falls die Kühlschranktür offensteht, bekommt der zuständige Mitarbeiter eine SMS auf's Handy und kann sofort reagieren - auch am Wochenende oder während der Bereitschaft.

Anhand der Temperaturkurven lässt sich entscheiden, ob nach einem Störfall wertvolle Arzneimittel weggeworfen oder gefahrlos weiterverwendet werden können. Auf diese Weise hat sich ein Datenlogger sehr schnell amortisiert: teure Pharmazeutika müssten bei Unsicherheit sozusagen "auf Verdacht" entsorgt werden.

Mögliche Datenlogger sind hier die Temperaturlogger MX-1101 von Onset, die entweder die Lufttemperatur im Arzneimittelschrank nachweisen oder mittels spezieller Prüfspitzen auch die Innentemperatur verpackter Pharmazeutika. Praktisch hierbei: diese Datenlogger können per Handy via Bluetooth LE abgefragt werden. Dazu muss die Kühlschranktür gar nicht erst geöffnet werden. Umbauten am Arzneimittelkühlschrank sind nicht notwendig. Die Stromversorgung des Loggers erfolgt über Batterie.

Datenlogger sichern die Kühlkette

Die "Kühlkette für Arzneimittel" beginnt allerdings nicht im Arzneimittelkühlschrank: genauer gesagt endet sie dort erst. Auch der Transport von temperaturempfindlichen Medikamenten sollte über einen Kühlkettennachweis abgesichert werden. Hier eignen sich zum Beispiel die Funkdatenlogger-Systeme von T&D aus der RTR-500-Serie.


Quellenangaben:

Basisartikel: Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 46/2011

Bildnachweis: Montage mit Arzneimittelkühlschrank DS 601 von WAECO DOMETIC

 

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